24.10.2014

Rettungsspinne lernt fliegen

Einsatz bei Großbrand eines holzverarbeitenden Betriebes im schwäbischen Bopfingen

Nach einem Großbrand eines holzverarbeitenden Betriebes im schwäbischen Bopfingen, blieb ein Gefahrenbereich übrig: Der Schwelbrand eines etwa 20 Meter hohen Spänebunkers konnte nicht abgelöscht werden und glimmte noch immer. Da die Temperaturen im Inneren zeitweise auf deutlich über 1.000 Grad stiegen und damit akute Einsturzgefahr des betonierten Silos herrschte, war ein Abriss mit klassischen Methoden nicht möglich. Die beauftragte Abrissfirma machte sich gemeinsam mit den Sicherheitsexperten der Versicherung auf die Suche nach einer Lösung für die komplexe Lage.  Beim  Technischen Hilfswerk wurde man fündig: Die Rettungsspinnen als einzige fernsteuerbaren Schreitbagger weltweit
(Berchtesgadener Land / Remscheid ) für das Szenario wie geschaffen. Hierfür wurde eines der Geräte angefordert, um mit den Speziallisten des THW Berchtesgadener Landes das Silo abzureißen. An einem Autokran hängend wurde die Rettungsspinne über dem Gefahrenobjekt schwebend per Fernsteuerung durch Bernhard Simon und Stefan Hurter, Stück für Stück abgerissen. Somit konnten die Gefahren eines Flashover oder gar einer Explosion der Schwelbrandgase erfolgreich abgewand werden. Die Niederlegung des Bunkers gestaltete sich aufgrund der Witterungslage jedoch problematisch, da Starkwindböen und peitschender Regen Sicht und Sicherheit erheblich beeinträchtigen und immer wieder zu vorübergehenden Arbeitsunterbrechungen zwangen. Nach zähem Ringen gegen die Naturgewalten und die stellenweise hartnäckige Armierungsstruktur des Silodeckels konnte jedoch das Bauwerk im Laufe des gestrigen Tages soweit abgebrochen werden, dass die Abrissbagger vor Ort die Aufgabe schließlich ohne Eigengefährdung übernehmen konnten. Wie richtig die Einschätzung der Gefährdungslage tatsächlich war, zeigte sich beim Niederlegen mit der Rettungsspinne deutlich: Mehr als einmal platzten große Teile der Ringstruktur auf einmal ab, da  die lange und intensive Hitzeeinwirkung das Material extrem geschwächt hatte.
Nach erfolgreicher Einsatzbewältigung kehrten die THW-Einsatzkräfte noch rund 300 Kilometer Rückfahrt heute in der heimischen Ortsverband zurück.

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