Chronik 1988 - 1989

Das Jahr 1988 beschert dem Ortsverband eine bis heute andauernde Wende: Die "jungen Wilden", eine Gruppe aktiver und sehr engagierter Helfer rufen unter der Leitung des späteren Zugführers Stephan Eschertzhuber den sogenannten THV-Dienst ins Leben. Die "Technische Hilfeleistung auf Verkehrswegen" ist als Unterstützung der Polizei und Rettungskräfte zu Verkehrsspitzenzeiten vor allem auf der Autobahn gedacht und wird auch 15 Jahre später noch mit dem gleichen Idealismus durchgeführt.


Der Helferverein beschaffte einen gebrauchten Unimog mit Ladekran. In Eigenleistung schaffen die Helfer des OV daraus das erste Beleuchtungsfahrzeug. Mit einem 20kVA starken Aggregat und etwa 7.000 Watt Lichtleistung kommt es sehr bald des öfteren zum Einsatz. Diesen beiden Veränderungen ist es vor allem zu verdanken, dass sich die Einbindung des Ortsverbandes in die regionale Gefahrenabwehr bessert und sich damit auch die Einsatzzahlen binnen Jahresfrist vervielfachen.

Das herausragende Ereignis 1989 sind ohne Zweifel Aufbau und Unterhalt der "DDR-Lager" genannten Zeltstadt am Freibad Freilassing für die aus der sich auflösenden DDR über Ungarn und Tschechien einströmenden Mitbürger. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz, der Bundeswehr und den regionalen Ämtern werden die einreisenden Familien so lange versorgt, bis eine dauerhafte Bleibe gefunden werden kann.


Mehr als einen Monat lang werden insgesamt über 700 Personen betreut; diese aktive Teilnahme an einem Stück Zeitgeschichte bedeutet den eingesetzten Helfern heute noch sehr viel. Die Öffnung des Ostblocks motiviert die Helfer, einen ersten Hilfsgütertransport nach Rumänien zu organisieren und durchzuführen.

Eine in die Jahre gekommene Brücke über die A8 wird ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung des OV Berchtesgadener Land gesprengt. Sie gibt den Auftakt für einige weitere Sprengungen dieser Art in den folgenden Jahren.

Ein weiterer Meilenstein in der OV-Geschichte ist die Gründung der Jugendgruppe im Herbst 1989. Zahlreiche engagierte Helfer und Führungskräfte finden dank der Jugendarbeit ihren Platz für die Hilfe am Nächsten im Technischen Hilfswerk.

Georg Schmauz wird neuer Zugführer des Instandsetzungszuges.