Chronik 2002 - 2003

2002 - Verheerende Überschwemmungen im gesamten Landkreis in mehreren Wellen und in der Folge die Hochwasserkatastrophen im Donaugebiet und im Bereich der Elbe halten das THW in Atem.

37 Tage lang (06. August bis 12. September) werden die Helfer ohne Pause von einem Einsatz zum nächsten gerufen. Schwerpunkte dabei sind in den ersten 14 Tagen Menschen- und Tierrettung, Murensicherung sowie Pumpeinsätze. Wo es geht, werden die Wassermassen geleitet. Danach sind Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten gefragt. Im niederbayrischen Passau ebenso wie im sächsischen Dippoldiswalde, in Schlottwitz wie in Lüchow-Dannenberg haben sie Helfer mit Räumarbeiten, Stegebau und Versorgung zu tun. Im Anschluss werden mehrere Hilfsgütertransporte nach Döbeln / Sachsen durchgeführt, um der dortigen Bevölkerung zu helfen.

Knapp an einer Katastrophe vorbei ging es in Übersee am Chiemsee: Ein Baggertransport hatte eine Bahnbrücke teilzerstört, über die im gleichen Moment ein Personenzug brauste. Nur eine glückliche Fügung sorgt dafür, dass zwar Waggons entgleisen, jedoch auf der Bahntrasse stehen bleiben. Für das THW Berchtesgadener Land stellen sich folgende Einsatzaufgaben:

Nächtliche Ausleuchtung der Einsatzstelle, um die Reparaturarbeiten zu ermöglichen, Sicherung und Abspannung der über die Brücken verlaufenden Kabelstränge, Unterstützung der Reparaturarbeiten, Bereitstellung von Strom und die komplette Verpflegung der Einsatzkräfte. Die übrigen Angehörigen des Ortsverbandes können sich in der Zwischenzeit mit der Strom- und Wasserversorgung eines Festivals, Autobahndienst und einer Unwetterfront die Zeit vertreiben, so dass es nach dem Wochenende jede Menge Gesprächsstoff gibt.


Michael Bolze wird Zugführer des Technischen Zuges.

Das in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Dr. Thomas Wellenhofer begonnene Konzept zur Einbindung spezieller Modulgerüstelemente in das Gefahrenabwehrschema des Technischen Hilfswerks wird gemeinsam mit dem OV Remscheid (NRW) der THW-Leitung vorgestellt und findet unter der Bezeichnung EGS (Einsatzgerüstsystem) Einzug in die StAN der Bergungsgruppen. Auch ein Ausbildungshandbuch EGS wird erarbeitet und tritt mit über 100 Seiten im August in Kraft.

 

 

2003 – Der Ortsverband feiert sein fünfzigjähriges Gründungsjubiläum. Vom 19.-bis einschließlich 21. September laufen die Feierlichkeiten in Mitterfelden. Aus diesem Anlass spendet der Helferverein eine Vereinsfahne, die im Rahmen eines Festaktes die Weihe erhält. Die Rolle des Paten übernimmt der Ortsverband Krumbach.

 

Für ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen die Hochwasser in Deutschland im vergangenen Jahr erhalten 43 Helfer des Ortsverbandes die sogenannte Flutmedaille, einen Sonderorden des Innenministers.

 

In der ersten Jahreshälfte sind die Einsätze vor allem durch Unfälle von Lastwagen geprägt.

 

Mehrmals müssen LKW – meist auf der Autobahn – umgeladen oder gesichert werden. Weitere siebzehn Einsätze werden durch Unwetter Anfang Juli ausgelöst.

 

Zwei Helfer geben in den Hauptschulen des Landkreises Anschauungsunterricht zum Thema Verkehrssicherheit – „Der tote Winkel“.

 

Für die Entwicklung eines Pilotprojektes in den Bereichen Logistik und Einsatzgerüstsystem bekommt der Ortsverband bis auf weiteres einen Wechsellader-LKW von der THW-Leitung zur Verfügung gestellt. Aufbauend auf den Erfahrungen auf den genannten Gebieten soll dazu ein Konzept zur Verbesserung der örtlichen, regionalen und überregionalen Gefahrenabwehr erarbeitet werden.

 

An der Universität Karlsruhe wird mit Dr. Thomas Wellenhofer der erste Baufachberater in weitem Umkreis ausgebildet.